Dezember 4, 2024

Solaranlagen: Lohnen sie sich wirklich für Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen?

Deutschland verzeichnet eine rapide Zunahme von Solaranlagen. Laut Statista waren 2023 über 2,6 Millionen Photovoltaikanlagen installiert. Davon entfielen etwa 60 % auf Privatpersonen und 40 % auf Unternehmen. Diese Zahlen zeigen, wie stark erneuerbare Energien in den Fokus rücken. Doch nicht jede Anlage rechnet sich gleichermaßen. Faktoren wie Standort, Größe und Stromverbrauch spielen eine entscheidende Rolle. Besonders bei falsch dimensionierten Anlagen kann sich der erhoffte Amortisationseffekt verzögern oder gar ausbleiben.

Wann Anlagen Sinn machen: Voraussetzungen und Rechenbeispiel

Bei Unternehmen mit kontinuierlichem Strombedarf amortisiert sich eine Photovoltaikanlage oft schneller als bei Privathaushalten. Eine typische Solaranlage mit 5 kWp Leistung erzeugt jährlich etwa 5.000 kWh Strom. Wird dieser Strom für 30 Cent pro kWh selbst genutzt, ergibt sich eine jährliche Einsparung von 1.500 Euro. Mit Anschaffungskosten von rund 10.000 Euro amortisiert sich die Anlage nach etwa sieben Jahren.

Privatpersonen und Unternehmen wählen jedoch oft zu klein oder groß dimensionierte Systeme. Ein Solarteur aus der Nähe kann helfen, die richtige Anlagengröße zu bestimmen. Lokale Fachleute berücksichtigen Standortbedingungen wie Sonneneinstrahlung und Platzangebot. Zu kleine Anlagen decken den Bedarf nicht ausreichend, während überdimensionierte Systeme oft einen Großteil des erzeugten Stroms ungenutzt lassen. Eine präzise Planung ist daher entscheidend, um die maximale Rentabilität zu erreichen.

Standort als Entscheidungskriterium

Die geografische Lage hat einen erheblichen Einfluss auf die Effizienz von Solaranlagen. In sonnenreichen Regionen wie Bayern erreichen Photovoltaikanlagen Spitzenwerte in der Stromproduktion. Eine Anlage mit einer Leistung von 10 kWp erzeugt dort durchschnittlich 10.000 kWh Strom pro Jahr. Im Vergleich dazu produziert die gleiche Anlage in Norddeutschland aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung nur etwa 8.000 kWh jährlich – ein Unterschied von bis zu 20 %. Laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme beträgt die durchschnittliche Sonneneinstrahlung in Bayern rund 1.200 kWh/m², während sie in Norddeutschland nur bei etwa 950 kWh/m² liegt.

Unternehmen profitieren von diesen geografischen Vorteilen besonders, da sie oft einen höheren und kontinuierlicheren Energiebedarf haben. Förderprogramme wie das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) bieten zusätzliche Anreize. So liegt die Einspeisevergütung 2023 bei bis zu 8 Cent pro eingespeister Kilowattstunde für Anlagen bis 100 kWp. Für Unternehmen bedeutet dies zusätzliche Einnahmen von bis zu 8.000 Euro pro Jahr bei einer Anlage dieser Größe.

Verbrauchsoptimierung durch Standortanalyse

Die Ausrichtung und Neigung der Module verstärken den Einfluss des Standorts weiter. Eine südliche Ausrichtung mit einem Neigungswinkel von 30 Grad gilt als optimal und erhöht die Energieausbeute um bis zu 15 % gegenüber einer weniger günstigen Ausrichtung. Unternehmen und Privatpersonen sollten ihren individuellen Verbrauch analysieren, um Fehlplanungen zu vermeiden. Eine Überdimensionierung führt zu ungenutztem Strom, während eine zu kleine Anlage den Bedarf nicht deckt.

Die richtige Anlagengröße

Die Dimensionierung einer Solaranlage hängt stark vom individuellen Strombedarf ab. Unternehmen benötigen häufig größere Anlagen, da sie konstant Energie verbrauchen. Ein Betrieb mit einem jährlichen Bedarf von 50.000 kWh benötigt eine Anlage mit etwa 50 kWp Leistung. Diese erzeugt genug Strom, um den Eigenverbrauch zu decken und Überschüsse ins Netz einzuspeisen. Privatpersonen mit einem Verbrauch von 4.000 kWh pro Jahr sind hingegen mit 4 kWp gut beraten.

Falsch dimensionierte Anlagen sind ein häufiges Problem. Zu kleine Systeme decken den Bedarf nicht, während überdimensionierte Anlagen unnötige Kosten verursachen. Eine genaue Berechnung verhindert Fehlentscheidungen. Lokale Gegebenheiten wie Verschattung oder Dachneigung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Dach mit 30 Grad Neigung und Südausrichtung bietet optimale Bedingungen.